Es gibt Geheimnisse, von denen niemand weiß, Geheimnisse im wörtlichen Sinn. Es gibt Geheimnisse, die nur wenige Menschen kennen. Und dann gibt es Geheimnisse, die eigentlich keine Geheimnisse mehr sind, denen aber etwas Verbotenes anhaftet. Die Abhörmethoden der Stasi waren solch dunkles Allgemeinwissen. Jeder Bürger der DDR wusste davon, aber niemand durfte öffentlich darüber sprechen. Wladimir Putins Kindheit scheint etwas Ähnliches zu umgeben. Ein unausgesprochenes und unbewiesenes Geheimnis begleitet seine Biografie.
Es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass der russische Präsident die ersten neun Jahre seines Lebens in einer Familie verbracht hat, deren Existenz er heute bestreitet. Und dass er während seiner halben Kindheit nicht in Russland gelebt hat, sondern in Georgien. Später, als Chef des Inlandsgeheimdienstes, soll Putin seinen Lebenslauf verändert und seine leibliche Mutter verleugnet haben – um sich den Weg zur Macht zu ebnen, um in seinem ersten Wahlkampf vor dem russischen Volk nicht als uneheliches Kind dazustehen, das in Georgien aufwuchs.
Stimmt dieses Geheimnis und wäre es früher bekannt gewesen, hätte es womöglich die Weltgeschichte verändert. Wladimir Putin wäre vielleicht nie Präsident geworden. Der Krieg in Tschetschenien wäre anders verlaufen, die Kriege in Georgien und der Ukraine hätte es wahrscheinlich nicht gegeben. Kann sein, dass Russland und die Europäische Union heute partnerschaftlich verbunden wären.
Öffentliche Lügen sind von Wladimir Putin bekannt, spätestens seit der Annexion der Krim. Aber nutzt der russische Präsident dieses Mittel der Politik auch, wenn es um seine eigene Mutter geht? Oder verbreitet diese alte Frau, die heute noch in Georgien lebt, eine Verschwörungstheorie?
Dies ist eine Suche nach der Wahrheit, beruhend auf Gesprächen mit Augenzeugen, auf Medienberichten und Videoaufnahmen, sie beginnt vor 15 Jahren.
1) Der Flugzeugabsturz: Moskau, März 2000
Als Sija Baschajew an diesem Donnerstagmorgen durch den Flughafen Moskau-Scheremetjewo läuft, sind es noch 17 Tage bis zur Präsidentschaftswahl. Baschajew ist Tschetschene und Chef des russischen Ölunternehmens Alliance Group. Neben ihm geht der russische Journalist Artjom Borowik. Er hat von der Front des Afghanistan-Krieges berichtet, mehrere Bücher über die Auslandseinsätze der sowjetischen Armee geschrieben und die regierungskritischen Investigativ-Zeitschriften Sowerschenno Sekretno und Wersija gegründet. In einem kurz zuvor erschienenen Artikel hat er den russischen Übergangspräsidenten mit folgenden Worten zitiert: “Es gibt drei Wege, Menschen zu beeinflussen: Erpressung, Wodka und Morddrohungen.” Der Übergangspräsident ist Wladimir Putin.
Ein Jahr zuvor war Putin noch ein weitgehend unbekannter Mitarbeiter des Geheimdienstes. Dann, im August 1999, ernannte ihn der alternde Staatspräsident Boris Jelzin zum Ministerpräsidenten. Am Silvesterabend verkündete Jelzin seinen Rückzug aus der Politik und Putin übernahm kommissarisch auch noch das Amt des Staatspräsidenten.
Monate zuvor hatten russische Truppen auf Befehl Putins die Grenze der nach Unabhängigkeit strebenden russischen Teilrepublik Tschetschenien überschritten. Es war der Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges.
Nun muss sich Putin am 26. März erstmals dem russischen Volk zur Wahl stellen. Wenn er gewinnt, ist er mit 47 Jahren der jüngste russische Präsident seit Josef Stalin.
Der Ölmanager Baschajew und der Reporter Borowik sind beide 39 Jahre alt und kennen sich seit Jahren. Gemeinsam wollen sie an diesem Tag in die georgische Hauptstadt Tbilissi fliegen. Baschajew hat eigens eine Kurzstreckenmaschine vom Typ Jak-40 gechartert.
Neben den beiden nehmen zwei Bodyguards von Baschajews Unternehmen Platz. Die übrigen Sitze im Flugzeug bleiben leer. Die Crew besteht aus vier Personen und dem erfahrenen Piloten, der bis zu diesem Tag 7.000 Stunden im Cockpit verbracht hat. Die Lufttemperatur liegt nur knapp unter null Grad, ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit.
Ein Tschetschene namens Rustam Daudow, der in leitender Position in der tschetschenischen Repräsentanz in Tbilissi arbeitet, hat Baschajew einige Wochen zuvor kontaktiert. Am Telefon hat er gesagt, Baschajew und Borowik müssten unbedingt persönlich zu ihm nach Tbilissi reisen, er wolle ihnen ein Video vorspielen und eine Kopie der Kassette mitgeben. Daudow hat gesagt, dieses Video werde verhindern, dass Putin die Präsidentschaftswahl gewinnt – vorausgesetzt, Borowik könne die Story rechtzeitig in Russland veröffentlichen.
Der Reporter Borowik hat mit Daudow zuvor noch nie gesprochen. Baschajew aber kennt ihn über einen gemeinsamen Bekannten und hält ihn für einen glaubwürdigen Informanten.
Um 8.43 Uhr laufen die drei Triebwerke der Jak-40 an. Die Maschine rollt über die Startbahn, beschleunigt knapp einen Kilometer lang und hebt ab. Etwa 50 Meter über dem Boden dreht sich das Flugzeug nach links, verliert an Höhe und explodiert beim Aufprall auf dem Asphalt. Alle Insassen sterben.
Im einige Tage später veröffentlichten Ermittlungsbericht steht, ein Techniker habe vermutlich vergessen, die Flügelmechanik mit einer Anti-Frost-Flüssigkeit aufzufüllen. Die linke Flügelklappe habe sich deshalb nur um zehn Grad öffnen können. Da die Lufttemperatur an diesem Donnerstagmorgen jedoch kaum unter dem Gefrierpunkt lag, hätte die Mechanik der Jak-40 auch ohne Anti-Frost-Flüssigkeit funktionieren müssen. Der Vater des Journalisten Artjom Borowik macht den russischen Geheimdienst für das Unglück verantwortlich. Er sagt, sein Sohn sei wegen seiner aktuellen Recherche ermordet worden.
Am Tag nach dem Unglück sitzt Rustam Daudow in seinem Büro in der tschetschenischen Vertretung in Georgien, dritte Etage in einem alten Gebäude im Zentrum von Tbilissi. Er trinkt Tee. Im Fernsehen laufen Berichte über den Tod von Borowik und Baschajew. Die Videokassette, die er den beiden mitgeben wollte, liegt in einer Schublade seines Schreibtisches.
2) Der verlorene Sohn: Metechi, Januar 2000
Etwa zwei Monate vor dem Flugzeugabsturz betritt ein Mann, der nach eigenen Angaben früher für den georgischen Geheimdienst gearbeitet hat, Rustam Daudows Büro. Er sagt, er wisse, dass Daudow gute Verbindungen zu den Anführern der tschetschenischen Unabhängigkeitsbewegung habe. Er legt ein Foto einer älteren Frau auf den Tisch und sagt, dies sei die wahre Mutter von Wladimir Putin.
Der Mann bietet Daudow ein Geschäft an: 500.000 Dollar. Daudow solle ihm das Geld aus Tschetschenien besorgen, in bar. Dafür werde er die Frau entführen und an die Tschetschenen übergeben. Mit der Drohung, seine Mutter zu töten, könnten die Tschetschenen den russischen Staatspräsidenten erpressen und ein Ende des Tschetschenien-Krieges erzwingen.
Daudow ist zu diesem Zeitpunkt 39 Jahre alt, er weiß, mit welchen Mitteln Geheimdienste arbeiten. Mitte der neunziger Jahre, während des ersten Krieges gegen die Russen, war er Berater der tschetschenischen Regierung. Er stand wenige Meter neben dem Auto des tschetschenischen Präsidenten und rauchte eine Zigarette, als das Auto explodierte. Über das Satellitentelefon hatten russische Spezialeinheiten den Wagen geortet und mit einer Rakete beschossen. Daudow platzte das Trommelfell des linken Ohres, Granatsplitter bohrten sich in seinen Rücken, aber er kam mit dem Leben davon. Seitdem traut er Spionen vieles zu.
Dieser Georgier, der ihm da von Putins Mutter erzählt, kommt ihm jedoch komisch vor. Daudow sagt, aus dem Geschäft werde nichts, er schickt den Mann weg.
In den folgenden Tagen hört sich Daudow bei Kollegen und Bekannten um. Es dauert nicht lange, bis er mithilfe georgischer Journalisten herausfindet, wo die Frau lebt, die behauptet, die Mutter von Wladimir Putin zu sein.
Im Januar 2000 fährt Rustam Daudow in einem kleinen Transporter die etwa 60 Kilometer von Tbilissi in das Dorf Metechi. Daudow hat seine Videokamera dabei, außerdem Mehl, Zucker und Fleischkonserven, als Gastgeschenk.
Vera Putina ist eine kleine, zierliche Frau, die stets ein Kopftuch trägt, wenn sie das Haus verlässt. Als sie den Besucher kommen hört, tritt sie auf den Hof und geht durch den kleinen Weingarten. Daudow stellt sich vor und spricht sie auf Wladimir Putin an. Die damals 73-Jährige sagt: “Ich bin überzeugt, dass er mein Wowa ist!” Daudow baut seine Kamera auf. Vera Putina setzt sich und erzählt.
Sie sagt, sie wurde am 6. September 1926 in einem Dorf nahe Otschor, einer russischen Kleinstadt im Ural, geboren. Acht Jahre ging sie zur Schule, sie absolvierte eine Ausbildung zur Landmaschinen-Mechanikerin und danach eine Weiterbildung. Während dieser Weiterbildung lernte sie einen Mann kennen, Platon Priwalow. Sie verliebte sich und wurde schwanger. Erst dann erfuhr sie, dass Platon schon verheiratet war. Sie trennte sich von ihm und zog zurück zu ihren Eltern. Das Kind, ein Junge, kam am 7. Oktober 1950 in ihrem Heimatort zur Welt. Sie taufte ihn Wladimir, nannte ihn aber meist Wowa. Den Namen seines Vaters verriet Vera Putina ihrem Wowa nie.
Vera Putina sagt, als Wowa keine zwei Jahre alt war, musste sie für den praktischen Teil der Weiterbildung ins Tausende Kilometer entfernte Taschkent. Wochenlang überließ sie ihren Sohn seinen Großeltern. In Taschkent lernte sie unterdessen einen Mann namens Georgi Osepaschwili kennen, einen Georgier, der in der Nähe ihres Ausbildungsheimes seinen Militärdienst ableistete. Nach dem Ende ihrer Weiterbildung zog sie zu ihm nach Georgien, in das Dorf Metechi, wo sie heirateten. Wowa, ihren unehelichen Sohn, brachte Vera Putina mit. Ihr Mann hatte nichts dagegen, sagt sie. Jedenfalls nicht am Anfang.
Später fingen sie und ihr Mann wegen Wowa zu streiten an. “Er wollte nicht, dass er bei uns bleibt”, sagt Vera Putina. Das Paar war arm, hatte inzwischen eine gemeinsame Tochter, und Osepaschwili musste zusätzlich für einen Sohn bezahlen, der nicht der seine war. Mehrere Jahre vergingen ohne Frieden im Haus der Familie. Einmal nahm die Schwester ihres Mannes sogar Wowa mit und gab ihn bei einem fremden Mann ab, einem Major, der keine eigenen Kinder hatte. Als Vera Putina ihren Sohn wiederfand, beschloss sie: “Ich muss Wowa zurück zu meinen Eltern bringen.”
Lange konnte er jedoch auch dort nicht bleiben. Vera Putinas Vater wurde sehr krank. “Meine Eltern mussten Wowa zu Pflegeeltern geben”, sagt Vera Putina. Er sei damals etwa neun Jahre alt gewesen. Sie fügt hinzu, sie habe sich seitdem “immer schuldig gefühlt, aber ich hatte doch keine andere Wahl”.
Das ist die Geschichte, die Rustam Daudow bei seinem ersten Besuch aufzeichnet. Noch ist es nur die Geschichte eines kleinen Jungen, der nach Aussage seiner Mutter Angeln und Judo liebt und zufällig auch Wladimir Putin heißt, noch gibt es keine direkte Verbindung zum russischen Ministerpräsidenten.
Daudow kommt mehrmals nach Metechi zurück. Vera Putina schildert ihm, wie es mit ihrem Sohn weiterging, nachdem er in seiner neuen Familie angekommen war.
Sie sagt, Wowas Pflegeeltern waren ein kinderloses Paar, entfernte Verwandte ihrer Eltern: Wladimir Spiridonowitsch Putin und Maria Iwanowna Putina. Sie sind es, die der russische Politiker später als seine leiblichen Eltern benennt.
Die beiden zogen mit Wowa ins damalige Leningrad, sagt Vera Putina. Dort meldeten sie ihn bei den Behörden an und ließen dabei seine Geburtsurkunde ändern. Sie machten Wladimir genau zwei Jahre jünger, datierten seine Geburt auf den 7. Oktober 1952. So konnte Wowa – nun offiziell noch keine acht Jahre alt – am 1. September 1960 in seiner neuen Schule in Leningrad noch einmal in der ersten Klasse starten. In Georgien hatte er zwar schon drei Jahre lang die Dorfschule besucht, aber dabei kein richtiges Russisch gelernt, sagt Vera Putina.
Wieder zeichnet Daudow alles auf, was sie sagt, stundenlang hört er ihr zu. Er spricht mit mehreren Dorfbewohnern, die sich gut an Wowa erinnern. Einer seiner alten Klassenkameraden leitet heute die kleine Schule von Metechi.
Irgendwann fragt Daudow die alte Frau nach Beweisen für ihre Geschichte. Vera Putina lächelt und schüttelt den Kopf. “Wowa trägt noch immer meinen Nachnamen, will mich aber nicht als seine Mutter anerkennen. Leute vom KGB kamen deshalb hierher in mein Haus. Sie haben alle Familienfotos mitgenommen und mir eingeschärft, ich dürfe niemandem von ihm erzählen.” Alles, diese ganze Geschichte, sei Geheimsache, sagt sie.
Acht Jahre später werden Reporter der britischen Zeitung The Daily Telegraph im Archiv der nächstgelegenen Stadt Aufzeichnungen finden, die belegen, dass Ende der fünfziger Jahre tatsächlich ein Junge namens Wladimir Putin die Schule des Dorfes Metechi besucht hat.
3) Das Wahlergebnis: Istanbul, März 2000
In den Wochen vor der Präsidentschaftswahl drucken einige georgische Zeitungen die Story von Putins wahrer Mutter. Russische Journalisten jedoch machen sich nach dem Tod des Ölmanagers Sija Baschajew und des Reporters Artjom Borowik nicht mehr auf den Weg zu Rustam Daudow nach Tbilissi. Bis zu den Wahlen sind es noch sieben Tage.
Eine letzte Chance sieht Daudow in seinem Kontakt zum türkischen İhlas-Konzern, zu dem mehrere TV-Sender und Zeitungen gehören, außerdem Firmen aus dem Bau-, Handels- und Energiesektor. Wenn İhlas groß in das Thema einsteigt, werden vielleicht auch russische Medien berichten, hofft Daudow.
Dieses Mal will Daudow es nicht bei Telefonaten belassen. Er fliegt nach Istanbul und trifft sich dort mit Murat Arvas, dem Assistenten des Geschäftsführers von İhlas. Sie einigen sich. Vera Putinas Geschichte soll erst in der Tageszeitung Türkiye gedruckt werden. Dann soll Daudows Film im größten Fernsehkanal von İhlas laufen.
Der Zeitungsartikel erscheint. Doch noch am selben Tag meldet sich ein Mitarbeiter der russischen Botschaft bei Türkiye. Woher die Redaktion diese Informationen habe, will der Mann wissen. Die Ausstrahlung des Films unterbleibt. Warum? Wegen Blue Stream, erfährt Daudow von Murat Arvas.
Blue Stream heißt die Gaspipeline, mit der die Türkei ihre Energieprobleme lösen will. Bis zu 19 Milliarden Kubikmeter Gas sollen jedes Jahr von Russland aus ins Land kommen.
Die Russen drohen, dieses Projekt könne nun, kurz vor Baubeginn, gestoppt werden, wenn in der Türkei weiterhin Informationen verbreitet würden, die sich gegen russische Interessen richten.
Am späten Abend des 26. März 2000, des Tages der Präsidentschaftswahl, sitzt Rustam Daudow in seinem Hotelzimmer in Istanbul. Sein Videotape steckt in der Innentasche seines Koffers. Im Fernsehen laufen die ersten Hochrechnungen aus Russland. Wladimir Putin liegt vorn.
Am Ende erreicht er 52,9 Prozent – Putin wird mit absoluter Mehrheit im ersten Wahlgang zum russischen Präsidenten gewählt.
4) Der Mord: Tbilissi, Oktober 2000
Zurück in Georgien, wird Rustam Daudow von seiner Frau gefragt, ob die Familie jetzt, da der Artikel in der Türkei veröffentlicht wurde, noch sicher sei. Sie hat Angst um die drei Kinder. Er beruhigt sie und sucht weiter nach Wegen, Vera Putinas Geschichte öffentlich zu machen. Daudow glaubt der alten Frau aus Metechi. Die Welt muss die Wahrheit über den Mann erfahren, der Russland regiert, denkt er.
Doch die Welt hört Daudow nicht zu. In Tschetschenien halten russische Truppen noch immer die Hauptstadt Grosny besetzt. Daudow mache Kriegspropaganda für die Tschetschenen, das sagen seine Kontaktpersonen in der Türkei auf einmal.
Im Oktober spricht ihn in Tbilissi ein Kollege aus der tschetschenischen Vertretung an. Er kenne einen erfahrenen Kriegsreporter aus Italien, der schon über die Kämpfe in Ruanda, Bosnien und dem Kosovo berichtet habe und gerade in Tschetschenien recherchiere. Antonio Russo heiße der Mann, er sei bereit, nach Georgien zu kommen und sich das Video über Vera Putina anzusehen.
Am Nachmittag des 15. Oktober erscheint Russo wie verabredet in Daudows Büro. Es ist ein Sonntag, Daudows Kollege ist mit dabei, als die beiden über Putins Kindheit sprechen. Russo ist 40 Jahre alt, braun gebrannt, ein Zopf hält seine langen Haare zusammen. Nach etwa zwei Stunden gibt Daudow dem Italiener eine Kopie der Videokassette. Russo bedankt sich und geht.
Am frühen Morgen des nächsten Tages wird Russos Leichnam etwa 35 Kilometer östlich von Tbilissi gefunden. Er liegt mit gefesselten Händen am Straßenrand in der Nähe des Dorfes Ujarma. Laut Autopsie starb der Reporter um zwei Uhr nachts. Der Tod sei durch Lungenverletzungen infolge mehrerer gebrochener Rippen eingetreten. “Er wurde entführt und von einem Lastwagen überfahren, es war ein professioneller Mord. Die Täter wussten genau, was er für Pläne hatte. Er wollte sich auf den Weg machen und Kollegen seine Recherche zeigen”, sagt ein italienischer Abgeordneter des EU-Parlaments. Aus Russos Hotelzimmer verschwunden sind sein Computer, sein Handy – und die Videokassette.
Russos Tod wird nie zweifelsfrei aufgeklärt. Die beiden italienischen Ermittler, die den Mord an dem Italiener untersuchen sollen, werden nach nur zweiwöchigem Aufenthalt in Georgien zurück nach Italien versetzt. Ein Beamter, der in den Fall involviert war, deutet gegenüber einem italienischen Radiosender an, dass der russische Geheimdienst dabei eine Rolle gespielt haben könnte. Zwei georgische Polizisten, die sich um Aufklärung des Falls Russo bemühen, kommen ebenfalls ums Leben: Einer begeht Selbstmord, der andere wird vergiftet.
5) Die Schulzeit: Leningrad, September 1960
“Über die Heimat meines Vaters weiß ich mehr als über die meiner Mutter.” Mit diesem Satz beginnt die Autobiografie Wladimir Putins. Sie wird im Frühjahr 2000, nach Putins Übernahme des Präsidentenamts, veröffentlicht und heißt Aus erster Hand. Gespräche mit Wladimir Putin. Das Buch ist ein langes Interview mit Putin, geführt von drei russischen Journalisten. Er sagt, er sei “tatsächlich sehr einfach aufgewachsen”.
Einerseits heißt es in dem Buch, seine Eltern hätten ihm “nie etwas über sich erzählt”, besonders sein Vater nicht. “Er war ein schweigsamer Mann.” Andererseits beschreibt Putin ausführlich, wie mutig sein Vater im Zweiten Weltkrieg gekämpft habe. Sein Großvater habe sogar als Koch für Lenin und Stalin gearbeitet. Das Gesamtbild wirkt wie eine sowjetische Bilderbuch-Erzählung.
Auffällig ist jedoch: Putin beschreibt seine Kindheit detailliert erst ab der Schulzeit in Leningrad, nach dem 1. September 1960, als er nach Aussage von Vera Putina das Dorf Metechi bereits verlassen hatte.
Wladimir Spiridonowitsch Putin und Maria Iwanowna Putina, jenes Paar, das Vera Putina für die Pflegeeltern ihres Sohnes hält, sind laut Biografie die wahren Eltern des Staatspräsidenten. Vor Wladimir hatten sie bereits zwei Söhne, die beide vor Ende des Krieges starben.
Bei Erscheinen der Biografie sind die Eltern bereits tot, Putins offizieller Vater starb im August 1999, seine offizielle Mutter ein Jahr davor. Im Interview-Buch kommt stattdessen seine Lehrerin in Leningrad, Vera Gurewitsch, als Zeitzeugin seiner Kindheit zu Wort. “Wowas Eltern hatten eine sehr schwere Zeit. Können Sie sich vorstellen, wie mutig seine Mutter gewesen sein muss? Als sie ihn zur Welt brachte, war sie schon 41 Jahre alt”, sagt sie.
In der damaligen Sowjetzeit war es tatsächlich ungewöhnlich, dass eine Frau jenseits der 40 noch ein Kind bekam. Die Lehrerin gibt auch zu Protokoll, sie habe schon damals “das Potenzial, die Energie und den Charakter” in Putin gefühlt. Sie dachte, “irgendetwas Gutes wird mal aus diesem Jungen werden”. Weiter heißt es im Buch, Putin habe Sport geliebt, vor allem Judo und Angeln.
Vera Putina und das georgische Dorf Metechi werden in der Biografie nicht erwähnt.
Bittet man heute die Präsidialverwaltung des Kreml um eine Stellungnahme zu den Behauptungen von Vera Putina, lauten die ersten Worte der zuständigen Mitarbeiterin: “Wow, dieses Thema ist nicht leicht.” Dann sagt sie, solche Auskünfte gebe höchstens der persönliche Sprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow. Schickt man ihm Fragen zur Kindheit des Präsidenten und zu einer möglichen Verwicklung des russischen Staates in die Todesfälle Baschajew/Borowik und Russo, reagiert der Sprecher tagelang gar nicht. Zu den Verstorbenen gibt er auch danach keine Auskunft. Durch eine Mitarbeiterin lässt er ausrichten, dass über Wladimir Putin nur jene Informationen bekannt seien, die auf der offiziellen Website des Kreml wiedergegeben sind.
Zusätzlich zu den Angaben, die sich auch in der offiziellen Biografie finden, ist dort ein Foto mit einem Baby und zwei Frauen abgebildet, die nicht namentlich benannt werden. Es soll Putin als Kleinkind zeigen. Außerdem ist die Aufnahme eines Jungen auf dem Schoß von Maria Iwanowna Putina zu sehen, Putins offizieller Mutter. Der Junge müsste sechs bis acht Jahre alt sein, also eindeutig jünger, als es Putin zu dem Zeitpunkt war, als er laut Vera Putina zu seinen Pflegeeltern kam. Wenn dieses Bild tatsächlich den jungen Wladimir Putin zeigt, wäre dies ein Beweis, dass Vera Putinas Geschichte falsch ist.
Merkwürdig ist allerdings, dass derselbe Junge oder jemand, der ihm sehr ähnlich sieht, in der Biografie noch einmal auftaucht. Dieses zweite Foto, eine einzelne Porträtaufnahme, zeigt laut Bildunterschrift jedoch nicht Wladimir Putin, sondern einen der beiden ersten Söhne von Wladimir Spiridonowitsch Putin und Maria Iwanowna Putina, der im Zweiten Weltkrieg während der Belagerung Leningrads starb. In einer späteren offiziellen Biografie Putins fehlt dieses zweite Foto.
Genau zehn Tage nach der Anfrage der ZEIT zur Kindheit Putins erscheint im Magazin Russki Pioner ein längerer Gastbeitrag von Wladimir Putin. Russki Pioner ist ein Monatsmagazin über Lifestyle-Themen. Nachdem der Präsident sich öffentlich seit Jahren nicht mehr ausführlich zu seiner Familie geäußert hat, geht er in diesem Text nun detailliert auf seine Eltern ein. Das kann, kurz vor dem 70. Jahrestag des Kriegsendes, ein Versuch sein, das russische Volk auf die Gedenkfeiern einzustimmen. Gleichzeitig wirkt es wie das Bemühen, mögliche Zweifel an seiner Biografie zu widerlegen.
Seine Mutter sei ein sehr weicher und gutmütiger Mensch gewesen, schreibt Putin. Sein Vater habe zu Kriegsbeginn in einer Militärfabrik gearbeitet, später habe er sich freiwillig an die Front gemeldet. Dort seien er und seine Kameraden den Faschisten nur knapp entgangen. “Man jagte sie durch den Wald”, schreibt Putin. Sein Vater blieb am Leben, “weil er sich im Sumpf versteckte, einige Stunden dort saß und währenddessen durch ein Schilfrohr atmete”. Und weiter: “Dort hörte er, wie die deutschen Soldaten in der Nähe, nur wenige Schritte von ihm entfernt, vorbeiliefen.”
6) Die Blutabnahme: Metechi, Februar 2015
Ein abseits gelegener Bahnhof, eine verlassene Tankstelle, ein paar Hundert Bauernhäuser, die um die jahrhundertealte Kirche stehen: Das ist das Dorf Metechi. Es ist ein sonniger Wintertag, die eisglitzernden Spitzen des Kleinen Kaukasus begrenzen den Horizont. Parallel zur Straße fließt die Kura, der längste Fluss Georgiens.
Vera Putina wohnt noch immer in dem verwitterten Haus mit dem kleinen Weingarten, in dem sie fast ihr ganzes Leben verbracht hat. Teile des Zaunes sind aus der Halterung gerissen, das Tor ist rostig.
Sie öffnet die Tür, tiefe Falten umrahmen ihre Augen. Mittlerweile ist sie 89 Jahre alt.
Sie geht dem Besucher ein paar Schritte entgegen, man sieht ihr an, dass die Knochen und Gelenke schmerzen. Auf die Frage nach ihrem Sohn schaut sie ein wenig ungläubig, und noch bevor sie richtig anworten kann, kommt Ljuba, eine ihrer drei Töchter, in einer grauen Winterjacke aus dem Haus und stellt sich schützend vor sie. Ljuba ist heute mit dem Bus von ihrer Wohnung in Tbilissi nach Metechi gefahren. Vera Putinas Mann Georgi Osepaschwili ist seit Jahren tot, die Töchter kümmern sich um die alte Mutter, Ljuba hat Medikamente mitgebracht und will später noch ein paar Hühner schlachten.
“Mit meiner Mutter brauchen Sie gar nicht weiterzureden”, sagt Ljuba. “Sie darf nichts mehr erzählen. Man hat ihr verboten, mit Journalisten zu sprechen. Allen im Dorf haben sie Angst gemacht. Das war der Geheimdienst.”
Sie klagt darüber, wie sehr ihre Familie wegen des russischen Präsidenten leiden müsse. Ljubas Enkel habe einmal im Unterricht zum Spaß erzählt, er würde am liebsten eine Bombe auf die Schule werfen – er war in der ersten Klasse, es war ein schlechter Witz. Doch in der Schule wurde der Scherz zum Skandal. Eine Lehrerin sagte, der Kleine sei wohl genau so ein Verbrecher wie sein Onkel Wladimir, der als russischer Präsident im Jahr 2008 Krieg gegen Georgien geführt hat.
Vor ein paar Jahren seien dann zwei Männer und zwei Frauen spätabends zum Haus ihrer Mutter gekommen. Einer der Männer habe sich als Polizist ausgegeben, die Frauen hätten gesagt, sie seien Krankenschwestern. Sie hätten der alten, verunsicherten Frau Blut abgenommen. Danach seien sie wieder verschwunden.
Ljuba ist überzeugt, dass die Leute vom russischen Geheimdienst geschickt wurden. Über die Ergebnisse der Blutuntersuchung weiß sie nichts. Aber für sie braucht es keine Beweise. Sie sagt: “Niemand hier zweifelt daran, dass Wladimir Putin der Sohn unserer Mutter ist.”
Dann beenden Mutter und Tochter das Gespräch. Sie wollen nicht mehr über ihn reden.
Ein paar Hundert Meter weiter fegt eine Frau den Weg vor ihrem Haus. Sie heißt Dali Gsirischwili und ist ungefähr so alt wie Wladimir Putin. Auf den russischen Präsidenten angesprochen, antwortet sie, mit seiner Politik sei sie überhaupt nicht einverstanden. Aber dann lächelt sie doch. Sie sagt, sie sei mit ihm zur Schule gegangen. Im Sommer habe sie oft mit Wowa am Fluss gespielt. Das Angeln sei sein Liebstes gewesen.
7) Der falsche Mord: September 2003
Nach dem Tod Antonio Russos hält es Rustam Daudow für möglich, dass der russische Geheimdienst in Georgien ungehindert agieren kann. Um sich zu schützen, wechseln Daudow und seine Familie in den Jahren 2001 und 2002 alle paar Wochen die Wohnung. Daudows 16-jähriger Sohn wird auf dem Heimweg von der Schule von unbekannten Männern in einem Auto verfolgt. Als sein jüngerer Bruder etwas Ähnliches erzählt, verbieten die Eltern den Kindern, alleine das Haus zu verlassen.
Rustam Daudow überlegt, mit seiner Familie aus Georgien fortzugehen. Aber wohin? Nach Tschetschenien, wo noch immer Krieg herrscht?
Ein paar Wochen später kommen Abgesandte der georgischen Regierung in die tschetschenische Vertretung in Tbilissi. Sie informieren Daudow und seine Kollegen darüber, dass sie in wenigen Wochen ihre Büros verlassen müssen. Eine Repräsentanz Tschetscheniens dulden die Georgier in ihrer Hauptstadt nicht mehr.
Daudow und seine Familie bleiben vorerst in Tbilissi. Er fliegt nun regelmäßig nach Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans. Dort haben die Tschetschenen weiterhin ein Büro, von dem aus sie ihre Unabhängigkeitsbestrebungen koordinieren. Wenn Rustam Daudow zum Flughafen fährt, zählt seine Frau jedes Mal die Tage, bis er wieder da ist. Sie hat Angst davor, mit den Kindern allein zu sein.
Am 7. September 2003 um 1.30 Uhr morgens entdeckt die Polizei in der Innenstadt von Baku eine Leiche. Der Mann starb durch fünf Schüsse aus kurzer Distanz. Neben dem Körper, der nahe der damaligen Gagarin-Brücke liegt, finden die Beamten leere Patronenhülsen. Sie stammen aus einer Pistole der Marke Makarow. “Einen Raubmord schließen wir aus. Der Ermordete wollte anscheinend spazieren gehen. Dabei wurde er erschossen. Wahrscheinlich war es eine gezielte Tat. Über das Motiv wissen wir noch nichts”, sagt ein Polizist.
Bei dem Toten handelt es sich um einen Tschetschenen namens Rustam Daudow. Das russische Fernsehen berichtet von dem Mord und zeigt ein Foto von Daudow.
8) Das einzige Foto: März 2015
Fast 15 Jahre sind seit dem ersten Treffen mit Vera Putina vergangen. Rustam Daudow sitzt in seinem Wohnzimmer auf der Ledercouch, mehrere Tausend Kilometer entfernt von Georgien. In der Nacht vom 6. auf den 7. September 2003, als der Mord geschah, war er im Flugzeug auf dem Weg von Baku zurück nach Tbilissi. Nach der Landung musste er viele Freunde und Verwandte beruhigen, die von dem Tod des Mannes gehört hatten, der genauso hieß wie er. Doch er, der Rustam Daudow aus Tbilissi, lebte. Zwar hatte das Fernsehen sein Foto gezeigt, aber die Mörder hatten offenbar den Falschen erschossen, einen Namensvetter, der ebenfalls aus Tschetschenien stammte.
Nach diesem Mord konnte Daudow Georgien verlassen. Die Vereinten Nationen beschafften ihm und seiner Familie Ausreisepapiere und ermöglichten ihm den Flug in ein neues Leben in Westeuropa.
Wochenlang hat Daudow überlegt, ob er es wagen soll, sich mit einem Journalisten der ZEIT zu treffen. Seine Frau war dagegen, doch er willigte schließlich ein. Jetzt steht sie in der Küche und fragt ihren Mann, weshalb der Reporter ihren Nachnamen erfahren durfte. Sie fürchtet immer noch um die Sicherheit der Familie, deshalb wird Rustam Daudow in diesem Text nicht bei seinem wahren Namen genannt.
Vor ihm auf dem Teppich liegen Putins offizielle Biografien und die Videokassette. Daudow hält das Video und die darin dokumentierten Aussagen immer noch für den Kernbeweis, dass Wladimir Putin ein Familiengeheimnis hütet. Weil Vera Putina seine wahre Mutter sei, sei Putin davor zurückgeschreckt, sie einfach umbringen zu lassen, glaubt Daudow.
Was aber, wenn alles nicht stimmt, wenn nicht Wladimir Putin der Lügner ist, der seinen Lebenslauf für die politische Karriere manipuliert hat, sondern ein anderer? Wenn Daudow und Vera Putina an etwas glauben, das nicht die Wahrheit ist? Wenn, zum Beispiel, Vera Putina zwar einst einen Sohn namens Wladimir zu ihren Großeltern gab, es sich bei diesem Sohn aber nicht um den heutigen Präsidenten handelt?
Dann wäre das Video eine sagenhafte Irreführung, die im Zusammenhang mit mysteriösen Morden steht. Dann hätte sich Vera Putina einer Illusion hingegeben. Zumindest Daudow hätte für die Verbreitung dieser Lüge ein plausibles Motiv: den Krieg, den Putin gegen seine Heimat führte.
Beweise gibt es weder für das eine noch für das andere.
Ein einziges Foto hat Rustam Daudow im Original vor sich liegen. Es zeigt einen dreijährigen Jungen mit dicken Wangen, die Haare verdecken die Stirn. Daudow sagt, der Bruder von Vera Putinas Mann Georgi Osepaschwili habe ihm das Foto im Jahr 2000 gegeben. Er habe gesagt, dieses eine Bild sei dem KGB bei der Hausdurchsuchung entgangen. Einen Beleg dafür, dass es sich bei dem Jungen wirklich um Vera Putinas Sohn handelt, hat Daudow nicht.
In der offiziellen Biografie Wladimir Putins ist ein Foto veröffentlicht, auf dem er 14 Jahre alt ist und zweifelsohne dem heutigen Präsidenten ähnelt. Hält man dieses Foto neben das Bild des Dreijährigen, der angeblich Vera Putinas Sohn ist, ist nur schwer eine Ähnlichkeit zu erkennen.
Die Anthropologin Andrea Voigt, die als Sachverständige deutsche Gerichte bei der bildlichen Identifikation von Verdächtigen berät, hat für die ZEIT die Fotos in einer morphologischen Begutachtung verglichen. Ihr Urteil: Beleuchtung, Alter und Perspektive der Fotos sind derart unterschiedlich, dass keine seriöse Einschätzung möglich ist. Aber: “Es gibt Hinweise, dass es nicht dieselbe Person ist. Augenbrauen und Augenformen verlaufen anders”, sagt sie. Sie würde bei dieser Bildlage “eher dazu tendieren, dass es verschiedene Jungen sind”. Eine Restwahrscheinlichkeit, dass der Dreijährige der russische Präsident ist, bleibe aber bestehen, sagt die Gutachterin.
Rustam Daudow kann die Einschätzung der deutschen Expertin kaum fassen. “Mein ganzes Leben hat sich wegen dieses Geheimnisses verändert”, sagt er. Selbstverständlich sei etwas dran an der Geschichte.
Am Ende des Treffens, bevor er sich verabschiedet und zu seiner Frau in die Küche geht, stellt Rustam Daudow drei Fragen: “Erstens: Warum war der KGB mehr als einmal bei Vera Putina in Metechi, was von Bewohnern des Dorfes bestätigt wird? Zweitens: Wenn er nicht ihr Sohn ist – warum hat Putin in Russland nie den Mann finden lassen, der tatsächlich Vera Putinas Sohn ist? Drittens: Warum veröffentlicht der russische Geheimdienst nicht die Ergebnisse des DNA-Tests von Vera Putina?”
Die Antworten auf diese Fragen kennt nur Wladimir Putin selbst.
Erschienen auf ZEIT ONLINE und im Dossier der ZEIT Nr. 19/2015