Nur wenige Monate nach seiner ersten Wahl zum Präsidenten sagte Wladimir Putin in einem Interview, sein früheres Amt als Chef des Geheimdienstes habe viel mit dem eines Journalisten gemein. Seiner Meinung nach müssten beide Informationen sammeln, künstlich erstellen und sie Entscheidungsträgern präsentieren.
Autor: Steffen Dobbert
Odessa: Abdullah und die 1.000 Jacken
Erst grinst Abdullah nur, dann verwandelt sich das Grinsen in ein richtiges Lachen. Wir sitzen in der Ecke eines Imbisscafés auf Holzbänken. Mobiliartyp: ukrainisch rustikal. Vor uns stehen geleerte Kaffeebecher aus Pappe. “Deal!”, ruft Abdullah in gebrochenem Englisch und lässt einen Händedruck folgen, der vor Kraft strotzt.
Mischa gegen die Korrupten
Michail Saakaschwili war Präsident von Georgien, dann Gouverneur in der Ukraine. Nun ist er zurückgetreten, um seinen früheren Freund Poroschenko zu bekämpfen.
“Man sollte ihm beide Hände mehrfach brechen”
Journalisten werden regelmäßig wüst beschimpft. Was mir von Lesern an den Kopf geworfen wird und wie ich damit umgehe.
Oh, Du dicker Maschendraht
Wenn die G-7-Staatschefs in die oberbayerische Provinz kommen, trennt sie ein besonderer Zaun vom Rest der Welt. Eine Wanderung an der Sperrgebietsgrenze.
Vera Putinas verlorener Sohn
Es gibt Geheimnisse, von denen niemand weiß, Geheimnisse im wörtlichen Sinn. Es gibt Geheimnisse, die nur wenige Menschen kennen. Und dann gibt es Geheimnisse, die eigentlich keine Geheimnisse mehr sind, denen aber etwas Verbotenes anhaftet. Die Abhörmethoden der Stasi waren solch dunkles Allgemeinwissen. Jeder Bürger der DDR wusste davon, aber niemand durfte öffentlich darüber sprechen. […]
Sigmar Gabriels fragwürdiger Freundschaftsdienst
Sigmar Gabriel folgt der Einladung eines alten Hannoveraner Freundes in die russische Botschaft. Es geht ja nur um die Vorstellung eines unpolitischen Buches, oder?
Überleben in Kiew
Gleich neben dem Maidan ist diese seltsame Uhr immer noch da. Sie wurde auf Wunsch des europäischen Fußballverbandes in ein Rasenbeet auf einer Böschung gepflanzt, etwa elf Meter groß. Als die Europameisterschaft im Sommer 2012 begann, standen noch die EM-Maskottchen daneben. Slavek und Slavko, zwei Fußballer, einer mit tschechischem, einer mit serbischem Namen. Mitarbeiter einer […]
Die Ost-West-Lüge
Gegen diesen Text habe ich mich lange gewehrt. Jetzt sollen also die jungen Ossis schreiben, wer sie wirklich sind. Und die Wessis sollen ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall mitbekommen, was das für Menschen sind, die zwar hinter der Mauer geboren, aber im geeinten Deutschland aufgewachsen sind. Ich halte diese Ost-West-Vergleiche für überflüssig.
“Der eine Sohn ist Separatist, der andere Faschist”
Ein Treffen am Wahltag in der Ukraine: mit einer Mutter, die die prorussischen Separatisten versteht, und mit ihrem Sohn, der gegen sie kämpft.